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Marketingtechnologie

SaaS und SaaP im Vergleich – eine überraschend ehrliche Analyse

von Casey Schmidt  |  22. Januar 2020

Lesezeit 4 Min.
Ein Stapel bunter Post-it-Sticker auf einem dunkelbraunen Schreibtisch aus Holz; auf dem obersten steht geschrieben "Zeit für die Auswertung".

Sie benötigen also eine Software, müssen aber zuerst herausfinden, welches System besser ist: Software as a Service (SaaS) oder Software as a Product (SaaP). Mit Sicherheit wird Ihnen kein anderer Artikel, bei dem SaaS und SaaP im Vergleich stehen, eindeutig verraten, welches Konzept besser ist. Ich allerdings schon, und bei mir müssen Sie sich für die Antwort nicht einmal bis zum Ende des Beitrags durcharbeiten. Die bessere Variante ist: SaaS – gern geschehen.

Jetzt, wo Sie die Antwort auf Ihre Frage kennen, welches Modell das überlegene ist, werfen wir doch mal gemeinsam einen Blick auf unsere Analyse. In diesem ausführlichen und detaillierten Bericht (der sicher super interessant sein wird, versprochen) vergleichen wir beide Varianten miteinander. Zunächst geben wir Ihnen aber einen kurzen Überblick über beide.

SaaS und SaaP im Vergleich – wo liegen die Unterschiede?

Der am deutlichsten wahrnehmbare Unterschied zwischen beiden Technologien besteht darin, dass SaaS-Benutzer ihre Systeme in der Cloud mittels angeschlossener Geräte nutzen können. SaaP-Anwender hingegen arbeiten mit Software, die auf ihren eigenen Servern gehostet wird. Eine SaaS-Lösung ist daher zwar nicht dasselbe wie die Cloud, aber gegenüber SaaP steht sie dieser wesentlich näher.

Um den Unterschied der beiden Systeme zu verdeutlichen, braucht man sich nur das Szenario eines Haarschnitts vorzustellen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Sie gehen zum Friseur und lassen sich das Haar von ausgebildeten Fachkräften schneiden.
  2. Sie kaufen Sich einen Haarschneider und schneiden sich selbst die Haare.
Ein elektrischer Haarschneider mit zwei kleinen Scherenaufsätzen.
SaaP ist wie eine Haarschneidemaschine, da sie nur einmal gekauft werden muss.

Bei SaaS und SaaP im Vergleich bedeutet das: Software as a Service entspricht dem Besuch beim Friseur. Sie haben keinen eigenen Haarschneider. Vielmehr besuchen Sie den Friseursalon, wo man sich um Ihr Haar kümmert. Software als Produkt ist, als ob Sie sich einen eigenen Haarschneider kaufen würden. Sie haben ihn stets bei sich zu Hause und können sich selbst die Haare schneiden.

Zukunftsausblick

Jetzt, da Sie wissen, wie SaaS und SaaP im Vergleich zueinander stehen, wollen wir uns mit deren potenzieller Bedeutung für die Zukunft befassen. Aufgrund des technischen Fortschritts hat SaaS gegenüber SaaP in vielen Bereichen die Nase vorn, daher ist es nur logisch, dass es auch weiterhin so sein wird.

Die Verwendung einer materiellen Software an Stelle eines Cloud-Service steht vor dem Aus, und das Gleiche gilt für SaaP. Es wird weiterhin in kleinerem Umfang für benötigte Software bestehen, aber selbst diese Anwendungsbereiche werden immer weiter schrumpfen.

Zahlreiche Start-up-Unternehmen bevorzugen Software as a Service, weil die Verbraucher sich mit größerer Wahrscheinlichkeit an das Produkt binden werden. Als Beispiel hierfür sei die beliebte Anwendung Snapchat genannt. Hätte Snapchat als Software as a Product begonnen, würden wir wahrscheinlich nicht einmal seinen Namen kennen. Das Programm hätte nicht einmal die Startlöcher verlassen, geschweige denn einen Höhenflug hingelegt. Start-ups erkennen, dass die Technologie für SaaS spricht und verhalten sich entsprechend.

Ein Geschäftsmann hält einen Holzwürfel, auf dem das Wort 'SaaS' geschrieben steht.
SaaS nimmt Start-up-Unternehmen die Bedenken hinsichtlich ihr langfristigen Verpflichtungen.

Kosten

Ich vergleiche die Kosten von zwei verschiedenen Standpunkten aus, dem des Einzelanwenders und dem des Unternehmens.

Einzelanwender

Dies ist möglicherweise die einzige Konstellation, in der SaaP benutzerfreundlicher ist als SaaS. Der Einzelanwender braucht die Software nur auf einem System zu installieren. Dafür leistet er eine geringe Einmalzahlung. Natürlich kann auch ein SaaS-Produkt für Einzelpersonen kostengünstig sein. Der Bedarf an Service ist gering und das SaaS-Modell ist günstiger als für große Unternehmen.

Unternehmenslösungen

Um sich den Kostenvergleich für ein potenzielles Start-up-Unternehmen oder eine etablierte Firma zu veranschaulichen, müssen Sie sich gedanklich in deren Lage versetzen. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Unternehmen und brauchen eine Software. Sie prüfen ein SaaP-System, das Sie mit einer Einmalzahlung erwerben können. Mögliche Ressourcen wie ein IT-Einsatz oder sonstige Zahlungen für zukünftigen Support sind nicht inbegriffen.

Vergleichen Sie dies nun mit einer jährlichen Gebühr für ein SaaS-System. Hierbei wird der zukünftige, im Preis enthaltene Support nicht berücksichtigt. Es liegt auf der Hand, dass das SaaS-Angebot sowohl aus der Perspektive großer als auch kleiner Unternehmen direkt ins Auge springt.

Ein Finger drückt eine Taste mit der Aufschrift 'Bezahlen' auf einer Computertastatur.
Hinsichtlich der Zahlungsmodalitäten unterscheiden sich SaaS und SaaP erheblich.

Vielseitigkeit

Ein SaaP-System wird speziell für den Einsatz in einem begrenzten Unternehmensbereich entwickelt. Seine Aufgabe besteht nicht darin, mehrere Bereiche eines Unternehmens gleichzeitig zu unterstützen. SaaS hingegen erfüllt eine große Bandbreite von Anforderungen eines Unternehmens. Das kann man sich so vorstellen, als wäre eine SaaP-Lösung ein Radio, das ausschließlich Volksmusik abspielen kann. SaaS hingegen wäre ein Radio, das alle Musikrichtungen abspielen könnte, einschließlich Podcasts und sonstiger Audioinhalte.

Software as a Service zeichnet sich auch durch seine Flexibilität aus. So ist es in der Lage, Upgrades und Aktualisierungen ohne längere Ausfallzeiten durchzuführen, was für Unternehmen ein äußerst wichtiger Aspekt ist. Andererseits könnte ein Update einer SaaP-Software je nach Umfang die Systeme eines Unternehmens für mehrere Tage stilllegen. Für renommierte Unternehmen stellt das ein großes Problem dar.

Nun, da Sie SaaS und SaaP im Vergleich gesehen haben, möchte ich sichergehen, dass Sie eine konkrete Vorstellung davon haben, was beide Systeme sind und welches überlegen ist. Über die Funktionsweise beider Systeme sind Sie gewiss im Bilde und wissen, welche Vorzüge die jeweilige Lösung bietet. Alles, was Sie jetzt noch tun müssen: Gleichen Sie Ihre Anforderungen mit jedem der beiden Systeme ab.