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PIM vs ERP: Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Integration

von Canto  |  28. Juli 2025

Lesezeit 3 Min.
Eine Frau mit nachdenklichem Gesicht vergleicht PIM vs.ERP, umgeben von Symbolen, die Eigenschaften beider Systeme darstellen.

Die Entscheidung zwischen einem PIM-System (Product Information Management) und einem ERP-System (Enterprise Resource Planning) beschäftigt viele Unternehmen. Häufig stellt sich die Frage: Brauchen wir überhaupt beide Systeme? Die Antwort ist nicht immer eindeutig – und genau deshalb lohnt sich ein detaillierter Vergleich.

Falls Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen möchten, was ein PIM-System genau ist, empfehlen wir Ihnen unseren Einsteiger-Guide.

Was ist der Unterschied zwischen PIM und ERP?

Kernfunktionen im direkten Vergleich

BereichPIM-SystemERP-System
HauptzweckProduktdatenmanagement & -anreicherungGesamte Geschäftsprozesse abbilden
DatenfokusMarketing- und VerkaufsinformationenTransaktionsdaten und operative Prozesse
ZielgruppeMarketing, E-Commerce, VertriebAlle Abteilungen (Finance, HR, Logistik)
DatenqualitätHochwertige, angereicherte ProduktdatenStrukturierte Stamm- und Bewegungsdaten
AusgabekanäleKataloge, Webshops, MarktplätzeInterne Berichte, Rechnungen, Lieferscheine

Wo überschneiden sich PIM und ERP?

Beide Systeme verwalten Produktstammdaten – jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

ERP-Produktdaten: Artikelnummer, Preis, Lagerbestand, Lieferantendaten, technische Spezifikationen für die Produktion

PIM-Produktdaten: Marketingbeschreibungen, SEO-optimierte Texte, hochauflösende Bilder, Lifestyle-Informationen, Cross-Selling-Empfehlungen

Die Überschneidung liegt in den Basisdaten wie Artikelnummer, Grundpreis und technischen Kerndaten. Alles darüber hinaus unterscheidet sich erheblich.

Wann brauchen Sie welches System?

ERP ist Ihre Priorität, wenn…

  • Ihre internen Geschäftsprozesse noch nicht digitalisiert sind
  • Sie Probleme mit Lagerverwaltung oder Buchhaltung haben
  • Abteilungen isoliert arbeiten und Daten mehrfach erfasst werden
  • Compliance und Reporting im Vordergrund stehen

PIM wird wichtiger, wenn…

  • Sie bereits ein funktionierendes ERP haben
  • Ihre Produktkataloge uneinheitlich oder veraltet sind
  • Sie mehrere Verkaufskanäle bespielen möchten
  • Die Markteinführungszeit für neue Produkte zu lang ist
  • Ihre Marketing-Teams ständig nach aktuellen Produktdaten fragen

Integration: So arbeiten PIM und ERP optimal zusammen

Szenario 1: ERP als Datenquelle, PIM als Veredelungsschicht

ERP (Stammdaten) → PIM (Anreicherung) → Ausgabekanäle

Datenfluss: Das ERP liefert Grunddaten (Artikel, Preise, Verfügbarkeit), das PIM reichert diese mit Marketinginhalten an und stellt sie für alle Kanäle bereit.

Vorteile: Einheitliche Informationsquelle (Single Source of Truth) für operative Daten, flexible Erstellung von Inhalten, schnelle Markteinführung

Szenario 2: Bidirektionale Synchronisation

ERPPIM (beide Systeme bleiben Master für ihre Bereiche)

Datenfluss: ERP behält die Hoheit über Preise und Verfügbarkeiten, PIM über Content und Kategorisierungen. Änderungen werden in beide Richtungen synchronisiert.

Vorteile: Spezialisierte Tools für jeden Bereich, klare Verantwortlichkeiten

Szenario 3: PIM-First-Ansatz

PIM (Master) → ERP (operative Umsetzung)

Anwendungsfall: Bei produktzentrierten Unternehmen kann das PIM als führendes System für alle Produktdaten fungieren.

Wichtiger Hinweis: Dieser Ansatz funktioniert nur, wenn das PIM auch ERP-relevante Daten verwalten kann.

Beim Verlgeich PIM vs. ERP gilt es zu berücksichtigen: ein mit einer DAM-Lösung integriertes PIM-System kann Produktinformationen und produktbezogene Assets speichern.

Entscheidungsframework: Was sollten Sie zuerst implementieren?

Phase 1: Analyse Ihres Status Quo

Fragen Sie sich:

  • Sind unsere Geschäftsprozesse bereits digitalisiert?
  • Wie komplex ist unser Produktsortiment?
  • Über wie viele Kanäle verkaufen wir?
  • Wo liegen unsere größten Problembereiche?

Phase 2: ROI-Bewertung

ERP zeigt schnellere Ergebnisse bei:

  • Prozessoptimierung und Kosteneinsparungen
  • Compliance und Reporting
  • Inventarmanagement

PIM liefert messbaren Nutzen durch:

  • Reduzierte Markteinführungszeit (Time-to-Market, TTM)
  • Höhere Konversionsraten durch bessere Produktdaten
  • Skalierbare Erstellung von Inhalten

Phase 3: Ressourcen und Timeline

ERP-Implementierung: 6-18 Monate, erfordert alle Abteilungen, hoher Change Management-Aufwand
PIM-Implementierung: 3-8 Monate, fokussiert auf Marketing/Vertrieb, schnellere Erfolge sichtbar

Integration in der Praxis: Häufige Stolpersteine

Datenhoheit klären

Der häufigste Konflikt: Welches System ist “Master” für welche Datenfelder? Definieren Sie von Anfang an, wer welche Daten pflegt und in welche Richtung synchronisiert wird.

API-Kompatibilität prüfen

Nicht alle ERP-Systeme bieten moderne APIs. Prüfen Sie vor der Wahl Ihrer PIM-Lösung, ob eine nahtlose Integration möglich ist und ob die wichtigsten PIM-Funktionen für Ihre Anforderungen verfügbar sind..

Nicht das Change Management unterschätzen

Teams müssen lernen, in welchem System sie welche Daten pflegen. Klare Prozesse und Schulungen sind dafür entscheidend.

Fazit: PIM und ERP ergänzen sich optimal

Die Frage “PIM vs ERP” stellt sich in der Praxis selten als Entweder-oder-Entscheidung dar. Beide Systeme haben unterschiedliche Stärken und ergänzen sich in einer gut durchdachten IT-Landschaft.

Unsere Empfehlung: Beginnen Sie mit dem System, das Ihre aktuell dringendsten Probleme löst. Ein stabiles ERP ist die Grundlage für effiziente Geschäftsprozesse. Ein PIM-System optimiert dann Ihre Marktpräsenz und das Kundenerlebnis (Customer Experience).
Die beste Lösung entsteht oft durch Integration beider Welten – mit klaren Verantwortlichkeiten und nahtlosem Datenaustausch.

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